Schulalltag

Wir begreifen Lernen nicht als Ansammlung von Wissen, sondern als Aneignung komplexer Fertigkeiten, wie das Verstehen von Zusammenhängen und Funktionsweisen, strategisches Denken, Problemlösen, Kreativität und Vorstellungskraft.


Lernen findet in der NATURSCHULE DENZLINGEN nicht in einzelnen, voneinander unabhängigen Schulstunden statt. Wir arbeiten fächerübergreifend und in offenen Unterrichtsformen. Strukturgebende Elemente bilden den notwendigen Gegenpol zu dieser Öffnung.

Die Schwerpunkte NATUR und BEZIEHUNG werden auch strukturell abgebildet.

Tages- und Wochenstruktur

(Unser pädagogisches Konzept wird derzeit im RP Freiburg geprüft und wird ggf. überarbeitet. Es kann daher zu Änderungen in der Tages- und Wochenstruktur kommen.)

Ankommen in Gleitzeit

Die Schüler*innen der NATURSCHULE DENZLINGEN können von 7.30-8.30 Uhr ankommen. Ankommen möchten wir wörtlich nehmen. Sie bekommen Zeit anzukommen, langsam zu starten und ihren Bedürfnissen wie z.B. dem Spiel Raum zu geben. Die Lernbegleiter*innen und Schüler*innen können als Gruppe behutsam in Kontakt treten und von den tagesaktuellen Befindlichkeiten erfahren.

Morgenkreis

Jede Lerngemeinschaft beginnt den gemeinsamen Tag mit einem Morgenkreis. Begonnen wird mit einer Achtsamkeitsübung oder Stille. Danach ist Zeit für Austausch. Im Anschluss folgt ein thematischer Impuls, o.ä. Die Lernbegleiter*innen nehmen die Ideen und offene Fragen der Schüler*innen auf und strukturieren mit ihnen den Schultag mit den verschiedenen Lernangeboten, Exkursionen usw.

Schreibwerkstatt

Die Schüler*innen schreiben in dieser Zeit frei und für sich in ihrem Schreibbuch. Was und wieviel ist ihnen überlassen. Diese Zeit dient der Auseinander mit sich selbst, den eigenen Gedanken und der eigenen Kreativität.

Außerdem wird diese Zeit für den geführten Schriftspracherwerb genutzt. Die Lernbegleiter*innen planen Angebote zur Buchstabeneinführung.

Lernangebote, Offener Unterricht und Projekte

Der Schulalltag umfasst in der Regel zwei Blöcke mit Lernangeboten, offenem Unterricht und/oder Projekten. Mindestens einer von diesen findet in der Natur statt. Die Schüler*innen können sich innerhalb dieser Angebote für Inhalte entscheiden. Auch Schüler*innen können Lernangebote offerieren. Zeiten im freien Spiel sind auch hier möglich.

Exkursionen/ Kooperationsbetriebe und Einrichtungen

Der Unterricht ist in das Leben der Schüler*innen vor Ort eingebettet. Deshalb ist wöchentlich ein Schultag vorgesehen, an dem wir einen externen Lernort aufsuchen. Fragen, Inhalte, Interessen, die sich aus diesen Exkursionen ergeben, greifen wir wiederum im Schulalltag auf.

Arbeiten im Gemüsegarten/ Küche/ Werkstatt

In diesem Block richten wir den Fokus auf Arbeiten für die Lerngemeinschaft rund um das und in dem Gebäude der NATURSCHULE DENZLINGEN, wie z.B. im Gemüsegarten Samen säen, in der Küche für alle etwas vorbereiten, o.ä. Im anschließenden Tagesabschnitt „Präsentation“ findet die Vorstellung bzw. Verkostung der Arbeiten statt. Es geht hierbei nicht um Wertungen, sondern um die Würdigung des Tuns für die Gemeinschaft.

Pausen/ Spiel

In den beiden Pausen ist Zeit für ein gemeinsames, bewusstes Essen vorgesehen. Die große Pause mit 45 Minuten gibt den Schüler*innen umfassend Zeit für freies Spiel und Bewegung. Das Spiel ist ein kindliches Grundbedürfnis und die kindgerechte Form des Lernens. Durch das Spiel werden vielfältige Kompetenzen erworben und gefördert.

Dokumentation Statt Benotung

Die NATURSCHULE DENZLINGEN verzichtet auf die Vergabe von Schulnoten. Der Lernprozess wird durch die Portfolioarbeit dokumentiert und in regelmäßigen Feedbackgesprächen mit der Lernbegleiter*in reflektiert. Dieser Dokumentation wird ausreichend Zeit gegeben. Impulse sind: Welches Interesse habe ich? Welches Ziel möchte ich erreichen? Habe ich gesteckte Ziele erreicht? Was hat mich im Prozess gehemmt, was hat mich unterstützt? Was brauche ich um mein Ziel zu erreichen? Wie geht es mir in der Gemeinschaft?

Lerngemeinschaftsrat (LGR)

Im LGR werden relevante Themen für die Lerngemeinschaft formuliert, gesammelt und diskutiert und ggf. über Lösungen demokratisch abgestimmt. Wir gehen davon aus, dass Regeln einer sozialen Gruppe Ordnung geben und Kinder sich an Regeln orientieren möchten. Regeln sind jedoch nicht wirksam, wenn sie von außen, ohne Beteiligung der Schüler*innen gesetzt werden. Regeln entwickeln sich aus den verschiedenen Bedürfnissen innerhalb einer Gruppe und werden dadurch bedeutsam.

Zum LGR findet ein Mal im Halbjahr eine Schulversammlung statt. In dieser finden Themen ihren Platz, die alle am Schulleben Beteiligten betreffen.

Abschlusskreis

Die Lerngemeinschaft beendet gemeinsam den Schultag im Abschlusskreis. Die Reflexion des Tages und offene Fragen finden hier ihren Platz.